Immobilienverwalter des Jahres 2010 – 3. Platz

Ausgangslage

Im Jahr 2005 übernahm die Firma Pruß Hausverwaltung e.K. die WEG-Verwaltung einer aus mehreren Mehrfamilienhäusern mit insgesamt 135 Wohneinheiten bestehenden Anlage in Dahlwitz-Hoppegarten, direkt an der Stadtgrenze zu Berlin. Die Anlage war baulich in gutem Zustand, sehr schön im Grünen gelegen und wies relativ wenig Leerstand auf. Die Mieterstruktur umfasste fast aus-schließlich ältere Ehepaare bzw. Alleinstehende. Für Familien mit Kindern sowie junge Paare bot die Anlage keine attraktiven Vorteile, stattdessen verströmte die Anlage eher die Aura des „Dornröschenschlafes“ und führte junge Mietinteressenten unter dem Statement „…hier stören wir doch nur..“ zum Nichtabschluss von Mietverträgen. Zunehmendes Durchschnittsalter der Mieter und der Anstieg von Singlehaushalten reduzierten die Attraktivität der Anlage und erzeugten Handlungsbedarf.

Ziel

Es sollten mittel- und langfristige Maßnahmen erarbeitet werden, die den Zuzug von Familien mit Kindern bzw. jungen Paaren fördern und damit die Attraktivität und Rentabilität der Anlage für die nächsten Jahre sichern. Gleichzeitig musste die Attraktivität für die Altmieter gewahrt bleiben.

Maßnahmen

Eine der wesentlichsten Maßnahmen war die kinderfreundliche Umgestaltung der Außenanlagen, deren Umsetzung primär auf Widerstand einiger Altmieter traf. Der alte, verfallene Spielplatz wurde instand gesetzt, mit neuen, modernen Spielgeräten ausgestattet und um einen großen Sandkästen ergänzt. Rundum den Spielplatz wurden Bänke für die Eltern bzw. Großeltern aufgestellt. Die Wege zwischen den Wohnhäusern wurden parkähnlich angelegt und durch Rastmöglichkeiten an einem bei jung und alt beliebten, wieder instand gesetzten Feuchtwasserbiotop erweitert. Ausdruck der Familienfreundlichkeit ist die Tatsache, dass sich die durchschnittliche Anzahl von Personen pro Gebäude (12 WE), bei gleichzeitiger Senkung des Durchschnittsalters, von 18 auf 22, d.h. um 19%, erhöht hat. Zweite wesentliche Maßnahme war die Einführung eines optimierten Betriebkostenmanagements im Bereich Müllentsorgung, Wärmelieferung und Außenanlagenpflege. Dadurch konnten die Betriebskosten im Zeitraum 2005 – 2010 trotz einer wachsenden Personenanzahl im Wohngebiet und Heiz- und Energiekosten nahezu konstant gehalten werden (Steigerung von 1,52€/m² auf 1,64€/m²; ca. 8 %). Im Vergleich stiegen die Betriebskosten lt. Betriebskostenspiegel Deutschlands im selben Zeitraum von 1,94 €/m² auf 2,64 €/m², was einer Steigerung von 36 % entspricht.
Die voll vermietete Anlage gilt heute als familienfreundliches Objekt im grünen Rand-Berlin und ist bei jung und alt sehr beliebt.